Newsletter Ausgabe 3/November 2020

Cover éducation.ch

Der EDK-Newsletter éducationch erscheint in neuem Kleid und künftig nur noch online. Er informiert über die wichtigsten Beschlüsse der EDK, gibt Einblick in laufende Projektarbeiten und richtet den Fokus auf aktuelle Themen rund um das Bildungswesen. Der Newsletter erscheint im Minimum dreimal pro Jahr.

Aus Vorstand und Plenum
PLENARVERSAMMLUNG VOM 30.10.2020


Die 26 kantonalen Erziehungsdirektorinnen und Erziehungsdirektoren tagen drei Mal pro Jahr als Plenarversammlung. Die Geschäfte werden durch den EDK-Vorstand vorbereitet; dieser tagt vier Mal pro Jahr. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Themen und Beschlüsse der Plenarversammlung vom 30. Oktober 2020 in Zürich.

Kostenlose berufliche Standortbestimmung für Erwachsene ab 40 Jahren

Die Plenarversammlung hat 100 000 CHF für das Projekt «Kostenlose berufliche Standortbestimmung für Erwachsene ab 40 Jahren» freigegeben. Mit dem Betrag wird eine Online-Plattform zur Unterstützung einer aktiven Laufbahngestaltung mitfinanziert. Bis 2022 soll diese Online-Plattform bereit sein. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer kostenlosen beruflichen Standortbestimmung für Erwachsene ab 40 Jahren. Das Beratungsangebot wird in einer Pilotphase mit elf Kantonen ab 2021 getestet.

zum Beschluss

EDK-Tätigkeitsprogramm 2021−2024

Die Plenarversammlung hat das EDK-Tätigkeitsprogramm 2021−2024 verabschiedet. Mit dem jährlich aktualisierten Tätigkeitsprogramm legt die EDK die Zielvorgaben und Tätigkeiten für die neue Programmperiode fest. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch den aktuellen politischen und sozialen Herausforderungen für das Bildungssystem. In den kommenden Jahren werden die Tätigkeiten von vier grossen Stossrichtungen bestimmt: die Qualitätsentwicklung als oberstes Ziel des Tätigkeitsprogramms; die Bildungsgerechtigkeit mit dem besonderen Fokus auf das Vorschulalter und die Übergänge; die Digitalisierung, insbesondere mit Blick auf die digitale Strategie und den Massnahmenplan; und die Mehrsprachigkeit, da die Förderung der Sprachkompetenzen für den schulischen Erfolg eine entscheidende Rolle spielt.

zum Beschluss

Wahl des EDK-Präsidiums

Die kantonalen Erziehungsdirektorinnen und Erziehungsdirektoren haben an ihrer Jahresversammlung in Zürich Silvia Steiner als Präsidentin der EDK wiedergewählt. Die Zürcher Regierungspräsidentin und Bildungsdirektorin, welche die EDK seit 2017 präsidiert, wurde damit für eine weitere Amtszeit bestätigt. Warum sich Silvia Steiner zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt hat und welche grossen Aufgaben anstehen, erfahren Sie im Interview zur Wiederwahl.

zum Interview mit Silvia Steiner

Aus den Kantonen
EDULOG NIMMT FAHRT AUF
Regierungsrätin Silvia Steiner (ZH), Präsidentin der EDK


Die ersten Verträge sind unterzeichnet, die IT-Infrastruktur ist betriebsbereit

Mit dem Kanton Glarus ist der erste Kanton Edulog beigetreten. Das gleiche gilt für die Dienstleistungsanbieter Klett und Balmer Verlag, nanoo.tv und die Anbieter der Lernprogramme Dybuster und Typewriter. Damit ist ein grosser Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung von Edulog erreicht. Die ersten Schülerinnen und Schüler werden voraussichtlich noch in diesem Schuljahr via Edulog auf Online-Dienste zugreifen können. Der Glarner Regierungsrat Benjamin Mühlemann erklärt, warum er in Digitalisierungsfragen die interkantonale Kooperation für unerlässlich hält.

zum Bericht

Fokus I
SCHWEIZER BETEILIGUNG AM EU-BILDUNGSPROGRAMM ERASMUS+


Die EDK fordert Massnahmen im Hinblick auf eine Vollassoziierung

Die Schweiz beteiligt sich am laufenden Programm 2014 bis 2020 von Erasmus+ im Status eines nicht assoziierten Drittstaates. Dank einer mehrjährigen Schweizer Lösung sind europaweit Mobilitätsaktivitäten vor allem im Hochschulbereich möglich. In welcher Form sich die Schweiz künftig an Erasmus+ beteiligt, ist offen. Eine Weiterführung im Status eines Drittstaates ist möglich, schränkt aber die Beteiligungsmöglichkeiten und damit die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft von Schweizer Institutionen klar ein.

Für den Bildungsraum Schweiz ist die Anbindung an Europa von grosser Bedeutung. Dies im Besonderen mit Blick auf den Austausch und die Mobilität, die Verständigung zwischen Kultur- und Sprachgemeinschaften und die Qualitätsentwicklung des Bildungsraums. Die EDK fordert den Bundesrat auf, die erforderlichen Massnahmen im Hinblick auf eine Vollassoziierung der Schweiz an Erasmus+ zu ergreifen und die Bedingungen in Absprache mit den Kantonen festzulegen.

zur Erklärung

Fokus II
50 JAHRE SCHULKONKORDAT


Erklärung zum 50-jährigen Bestehen des Schulkonkordats

Seit 50 Jahren, dem 29. Oktober 1970, besteht das Konkordat über die Schulkoordination, das Schulkonkordat, die rechtliche und politische Grundlage für die Zusammenarbeit der Kantone im Bildungsbereich. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK bildet die politische Behörde des Schulkonkordats und koordiniert sich in wichtigen Fragen der Bildungs- und Kulturpolitik.

Das Schulkonkordat ist eine Erfolgsgeschichte. Auf Basis des Konkordats konnten die Kantone in den vergangenen Jahrzehnten  gemeinsam das Bildungssystem massgeblich weiterentwickeln. Ab Beginn der 2000er-Jahre wurde das Konkordatsrecht ausgeweitet, die interkantonale Zusammenarbeit wurde vertieft und verbindlicher und die neuen Bildungsartikel in der Bundesverfassung von 2006 haben die interkantonale Bildungszusammenarbeit zusätzlich gestärkt. Hinzu kommen weitere wichtige Meilensteine in der 50-jährigen Geschichte des Schulkonkordats.

zur Erklärung

Aktuelles in Kürze
AUS DEN FACHAGENTUREN


IDES

Neue und aktualisierte Zusammenstellungen

Das Informations- und Dokumentationszentrum IDES hat die Ergebnisse der Kantonsumfrage 2019/2020 sowie die grafischen Darstellungen der kantonalen Schulstrukturen 2020/2021 veröffentlicht. Die jährlich durchgeführte Kantonsumfrage zeigt beispielsweise auf, wie viele Schülerinnen und Schüler privat unterrichtet (Homeschooling) oder wo Klassenassistenzen zur Unterstützung des Lehrpersonals eingesetzt werden.

Weiter hat IDES die Mitteilungen der Kantone zum Schuljahresbeginn 2020/2021, die Stundentafeln der obligatorischen Schule 2020/2021 sowie die kantonalen Schutzkonzepte COVID-19 2020/2021 für den Schulbereich gesammelt. Letztere werden laufend aktualisiert. Die Zusammenstellung der rechtlichen Grundlagen und Materialien zur Glaubens- und Gewissensfreiheit in der Schule wurde aktualisiert.

IFES IPES

Ehemaligenbefragung SEB 2021: Welchen Wert hat das Gelernte für ehemalige Maturandinnen und Maturanden?

Die standardisierte Ehemaligenbefragung SEB 2021 des Instituts für Externe Schulevaluation auf der Sekundarstufe II (IFES IPES) gibt den Gymnasien, den Fachmittelschulen und den Handels-, Wirtschafts- und Informatikmittelschulen einen detaillierten Einblick, welchen Nutzen ihre ehemaligen Schülerinnen und Schüler aus der Mittelschulzeit für ihre Laufbahn ziehen und wie sie die Qualität der Schule zwei Jahre nach dem Abschluss beurteilen. In Ergänzung zum standardisierten Fragebogen stehen verschiedene Wahlmodule zur Verfügung. Die Schulen können den Wert der Befragung zudem durch gezielte eigene Fragestellungen steigern. Die Kantone erhalten ab fünf angemeldeten Schulen einen kantonalen Bericht zur Übersicht. Die Anmeldung läuft bis Ende 2020.

Produktblatt SEB 

Informationen und Anmeldung

Check-up Distance Learning

In Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB hat das IFES IPES den Schulen während des Lockdowns eine niederschwellige, praxisnahe Befragung zu wesentlichen Aspekten des Fernlernens angeboten.

65 Schulen aus allen drei Sprachregionen haben das Angebot genutzt und die Lernenden, die Lehrpersonen, die Mitglieder der Schulleitung, die Lehrbetriebe und die Eltern zum plötzlichen digitalen Unterricht befragt und aufgrund der Ergebnisse den Unterricht und die Organisation weiterentwickelt. Über 28 000 Personen haben an der Befragung teilgenommen. Die Kantone Neuenburg und Tessin haben eine Vollerhebung auf der Sekundarstufe II durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse werden demnächst auf den Webseiten des EHB und des IFES IPES aufgeschaltet.

IFES IPES

MOVETIA

Bilanz über das aktuelle Schweizer Programm zu Erasmus+

Erasmus+ stellt sowohl für die Hochschulen als auch für die Berufs- und die Schulbildung eine Chance dar. In drei Cahiers zieht Movetia nun Bilanz über das Schweizer Programm zu Erasmus+ und zeigt die Perspektiven für jeden dieser Bereiche auf. Es handelt sich um eine Bestandesaufnahme der internationalen Mobilitäten und Kooperationen, die auch das Potenzial einer Schweizer Teilnahme als voll assoziiertes Mitglied bei der nächsten Generation der europäischen Programme zu Erasmus+ 2021 bis 2027 aufzeigt.

Movetia

ZEM CES

Netzwerkgruppe «Schüler- und Schülerinnenaustausch und internationale Mobilität»

Das Schweizerische Zentrum für die Mittelschule ZEM CES lanciert eine Netzwerkgruppe «Schüler- und Schülerinnenaustausch und internationale Mobilität». Das Austausch- und Diskussionsgefäss ist für Personen gedacht, die sich beruflich dafür einsetzen, Austausch und Mobilität an Mittelschulen zu fördern und die Projekte in Schulen oder im Kanton durchführen beziehungsweise koordinieren. Gemeinsam mit Movetia arbeitet das ZEM CES am längerfristigen Ziel, eine Mobilitätskultur an den Schweizer Mittelschulen («Schweizer Schulbildung auf Stufe Mittelschulen») zu fördern.

ZEM CES

EDUCA

Fachstelle für Datennutzung im Bildungswesen

Die Fachagentur educa.ch konzipiert zurzeit im Auftrag der EDK und des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI eine Fachstelle für Datennutzung im Bildungswesen. Ziel der Fachstelle ist es, einen vertrauensvollen, sicheren und ethisch angemessenen Rahmen für den Umgang mit Daten zu schaffen, der eine gezielte Nutzung der Daten zur Verbesserung von Lernerfolg und Bildungssystem ermöglicht. Die Laufzeit der Fachstelle ist vorerst auf vier Jahre begrenzt. Um die Kantone bei der Finalisierung des Detailkonzepts einzubeziehen, besucht educa.ch aktuell die einzelnen Gremiensitzungen der EDK. Ziel ist die Aufnahme des regulären Betriebs im Jahr 2022.

SCHWEIZER ZENTRUM FÜR HEIL- UND SONDERPÄDAGOGIK

Neue Informationsbroschüre zum Thema Dyskalkulie

Die Sammlung der Informationsbroschüren für Regellehrpersonen zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedürfnissen ist um eine neue Publikation reicher geworden. Die 11. Broschüre befasst sich mit der Dyskalkulie (besondere Auffälligkeit im Bereich Rechnen). Die Broschüren sind bis jetzt «nur» auf Französisch erschienen, aber es ist geplant, dass die ganze Sammlung nächstes Jahr auch als deutsches E-Book und in einem neuen Layout herausgegeben wird.

Neue barrierefreie Fundgrube der Sonderpädagogik

Im Rahmen der Digitalisierung hat die Edition SZH/CSPS ein neues Archiv (Repository) mit allen Artikeln der Schweizerischen Zeitschrift für Heilpädagogik und der Revue suisse de pédagogie spécialisée aufgebaut. Nach einer Sperrfrist von zwölf Monaten stehen die Artikel beider Zeitschriften gratis zu Verfügung. Das Archiv enthält auch alle E-Books des Verlags, die im Open Access erschienen sind.

Kurzer Blick in die neue Statistik der Sonderpädagogik mit kantonalen Vergleichen

Am 30. November publiziert das Bundesamt für Statistik BFS die neue Statistik der Sonderpädagogik mit den kantonalen Vergleichen für das Schuljahr 2018/19. Ab diesem Zeitpunkt kann die Publikation beim BFS heruntergeladen werden.

Herausgeber:

Generalsekretariat EDK
Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
Haus der Kantone, Speichergasse 6, Postfach, CH-3001 Bern
+41 31 309 51 11 | www.edk.ch

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